Das Dromedar Wotan hebt leicht den Kopf und kaut genüsslich vor sich hin. Er und Polar, ein Kamel, sind am Weltalzheimertag so etwas wie kleine Stars. Immer wieder kommen die Bewohnerinnen und Bewohner und auch Angehörige der Senioreneinrichtung Lechrain zu den beiden Kamelen, streicheln die Ohren, den Kopf und tätscheln den beiden freundlich auf den Rücken. „Wie wichtig Einfühlsamkeit und Empathie für Menschen mit demenziellen Erkrankungen sind, zeigt sich vor allem bei dem Kontakt mit Tieren“, berichtet Pflegedienstleiterin Cornelia Guillory. Am Weltalzheimertag hat die Einrichtung traditionell die Kameloase aus Langeringen in den großen Garten der Pflegeinrichtung eingeladen. Dann können die Seniorinnen und Senioren mehrere Stunden Kamele, Esel, Ziegen und auch Alpakas streicheln oder sie einfach nur mit Abstand ein wenig beobachten. Die 93-jährige Brunhilde Schauer sagt lachend, sie habe ein Kamel hier zum ersten Mal in ihrem Leben gestreichelt.
Der 38-jährige Tierpfleger, Stefan Tränkler, sieht dem Streicheln gelassen zu. Angst, so sagt er, müssen die Seniorinnen und Senioren nicht haben. Die Tiere seien sehr erfahren mit Menschen und hätten keinerlei Angst vor ihnen. Das gegenseitige Vertrauen trage zu einer entspannten Atmosphäre bei und beruhige sowohl Tier als auch Mensch. Langjährige Erfahrungen und auch Studien haben nachgewiesen, dass sich Tiere positiv auf das das physische, psychische Wohlbefinden demenzkranker Menschen auswirken, sagt Pflegedienstleiterin Cornelia Guillory. Am Weltalzheimertag wolle man vor allem durch nachvollziehbare und verständliche Themen zum einen Aufklärung betreiben und andererseits zeigen, wie wichtig ein sensibler Umgang mit den verschiedenen Krankheitsformen der Demenz ist. Für unser Team, sagt Pflegedienstleiterin Cornelia Guillory, ist es wichtig einschneidende Erlebnisse, persönliche Ängste und Charaktereigenschaften der pflegebedürftigen Menschen gut zu kennen, um sie besser zu verstehen. Daher seien vor allem nahe Angehörige wichtig, da sie das Verhalten der Erkrankten meist am besten verstehen und einordnen können.